Wie ich ein Genre fand

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Die Zukunft – Niemand vermag sie vorherzusagen.

Wenn Politiker, Wissenschaftler oder Literaten nach der Zukunft der Gesellschaft gefragt werden, wird kaum einer konkret, denn verändert schon der Flügelschlag eines Schmetterlings das Bild unserer Erde. Wie vermag ein solch laues Lüftchen sich dann auf solch komplexes wie die menschliche Gesellschaft auswirken?

Fragt man Orwell, dann wäre 1984 sicherlich ein bedeutsames Jahr für seine Vorstellung der Zukunft.

Einen anderen Ausblick wagte 1984 William Gibson mit seinem Roman Neuromancer. Mit seinem Werk schuf William Gibson den Raum des Cyberspace und den Charackter des Cyberpunks. Ebenso prägte er den Begriff der Matrix (nicht im mathematischen Sinne).  Er begründet das Sci-Fi-Genre des Cyberpunks – eine düstere Zukunft der Welt in einer urbaner Umgebung, kontrolliert von weltweit agierenden Konzernen in der der Informationsgehalt die neue Währung ist.

Die Hauptcharackter dieses Genres sind oft Einzelgänger, Freaks oder Anarchos. Entweder befinden sie sich im offenem Konflikt mit ihrer Umwelt oder sie leben freiwillig isoliert von der Gesellschaft. Leben und aufblühen tuen sie in der virtuellen Realität – Cyberspace, wohl unser heutiges Internet. Sie leben für die Freiheit der Information, die Selbstverwirklichung ohne Kontrolle von Außen und eine freie für sie ideale Gesellschaft. Dafür bekämpfen sie mit ihren Mitteln die Obrigkeit, welche die Gesellschaft durch das gezielte Desinformieren oder verschweigen von Informationen kontrolliert. Ihre Mittel sind die Aufklärung und Zerstörung eines korrupten Systems – sei es die Politik oder Wirtschaft.

Sicherlich gibt es viele Vertreter dieses Genres, jedoch bin ich wohl bewusst erst durch Masamune Shirow’s Manga (umgesetzt als Anime von Mamoru Oshii) Ghost in the Shell auf das Genre des Cyberpunk gestoßen.
Chronologisch gesehen ist jedoch das Musikvideo von Wamdue Project – King of my Castle
das Erste was ich wahrgenommen habe.

Ich habe das Video als kleiner Junge gesehen – Jahre bevor ich Ghost in the Shell fand – und fast alles vergessen, nur nicht die Melodie, denn die habe ich merkwürdiger Weise Jahre später noch vor mir her gepfiffen. Kurios ist, dass ich zuerst die Serie Ghost in the Shell: Stand Alone Complex gesehen habe, dann nachträglich ersten den Film und dann erst das Video von Wamdue Project wieder fand. Was für ein Glück: Ein Musikstück aus meiner Kindheit wiedergefunden und dann auch noch festzustellen, dass das Video Szenen des Lieblingsanimes beinhaltet. Ein solch breites Grinsen… :D

Ich liebe die Serien und Filme und habe nun auch endlich den ersten Manga nachlesen können. Das Universum von Ghost in the Shell besteht aus einer anspruhsvollen Handlung (trotz der eng anliegenden Kleidung des weiblichen Hauptcharackters), mit philosophischen Hintergründen, unterbrochen von Actionszenen die der Handlung zusätzliche Spannung und Würze verleihen. Nicht zu vergessen sind aber auch die einzelnen detailierten Characktere, welche der Handlung zusätzliche Tiefe verleihen.

Ghost in the Shell (als Anime) ist meiner Meinung nach unübertroffen.

Der Cyberpunkt ist ein interessantes Genre, da es sich mit einer Zukunft beschäftigt, welche scheinbar so nahe liegt, dass man die Ansätze der Gefahren die in diesen Dystopien beschrieben werden, glaubt schon heute zu erkennen. Eine Flut von Informationen und Daten strömt heute auf den Menschen ein, die es zu bewältigen gilt. Die moderne Technologie bietet uns Mittel und Wege um die Probleme der Datenschwemme zu lösen, doch stecken in ihr auch Risiken durch den Missbrauch. Doch Missbrauch hat es in der Geschichte schon immer gegeben, wie auch Personen, die diesem gegenübertreten.

Hier endet mein Beitrag und ich schließe mit einem End-Thema der Staffel von Ghost in the Shell, sowie ein paar Liedern direkt verlinkt:


Flashback Memory Stick, Follow Me, Beauty Is Within Us, I Do, Dew

Wer etwas mehr über William Gibson lesen mag, der kann sich bei Scobel nachholen (mit 43 minütigem Interview mit William Gibson).